Worum geht's?

Der junge Komponist Marius Brandt sehnt sich nach Erfolg. Seine Berufskollegen hat er sich mit einem Artikel in einem Fachmagazin nicht gerade zu Freunden gemacht. Das gilt auch für die Riege der Intendanten und Kritiker, die nicht erkennen wollen, daß die Oper ihre gesellschaftliche Relevanz zu verlieren droht. Brandt erkennt, daß das Repertoire wesentlich aus alten und bekannten Opern besteht. Zugleich ermangelten neuere Opern aus Brandts Sicht nicht selten genauerer Arbeit an der Melodie(führung). Darum gerieten sie recht schnell in Vergessenheit.
Die Rettung der Oper sieht Marius Brandt in zeitgenössischen neotonalen / neoimpressionistischen Opern, wie er selbst sie komponiert.
Als er per Zufall in den Besitz sehr alter Noten kommt, die er zu entschlüsseln vermag, begibt sich mit diesem Umstand eine unerhörte Wendung in der Geschichte. Die entschlüsselten Melodien baut er in sein Auftragswerk „Alles ist gut“ ein. Doch diese „absoluten“ Melodien scheinen einen körperlichen Einfluß auf die Zuhörer haben zu können; ein Zuhörer stirbt sogar.
Jetzt beginnt ein phantasievolles Spiel geheimnisvoller Figuren in der Geschichte um Marius Brandt, das abwechselnd mit der verschlungenen „Wanderung“ des alten Notensatzes über Jahrhunderte erzählt wird. Beide Erzählstränge sind spannend und voller Wortwitz zu lesen. Ein höchst amüsantes, interessantes und überraschendes Lesevergnügen, welches auch zum Spiel von und mit Identitäten wird.