Worum geht's?

Ein Samstagabend im Januar 1978 auf dem Campus der Florida State University in Tallahassee: Bewohnerinnen eines Studentinnenwohnheims machen sich zum Ausgehen fertig, freuen sich auf Musik, Tanzen, Dates. Sie sind Bright Young Women – klug, selbstbewusst, gebildet. Wenige Stunden später sind zwei von ihnen tot, zwei weitere schwer verletzt, und die übrigen durch den nächtlichen Mordanschlag auf ihr Wohnheim zutiefst traumatisiert.

Eine von ihnen, Pamela, hat den Täter gesehen und führt von da an mehrere Kämpfe parallel:

Sie muss selbst Schock und Trauer verarbeiten, als “Hausmutter” des Wohnheims versuchen, ihre Kommilitoninnen zu trösten und zu stärken, der Polizei vermitteln, dass sie eine verlässliche Zeugin ist, und darüber hinaus einschätzen, wie am besten mit der Presse umzugehen ist. Diese erklärt schnell den Mörder zum sprichwörtlich unfassbaren Genie, während sie das Freizeit- und Beziehungsverhalten der ermordeten Frauen genau unter die Lupe nimmt.

Unterstützung erhält Pamela von Tina, die behauptet, ihre Lebensgefährtin sei vor Jahren vom gleichen Täter umgebracht worden. Die Frauen sind fest entschlossen, nicht lockerzulassen bis die Wahrheit ans Licht kommt und den Opfern Gerechtigkeit widerfährt. Als Pamela schließlich dem Täter im Gerichtssaal gegenübersteht, trifft sie auf einen armseligen Möchtegern und Selbstdarsteller, der einmal mehr versucht, Menschen um den Finger zu wickeln. Und tatsächlich bezeichnet ihn der Richter als „Bright Young Man“…

Jessica Knolls brillanter Roman basiert auf den Verbrechen von Ted Bundy, im Mittelpunkt stehen jedoch die Opfer und Zeitzeuginnen – mit ihrer Tapferkeit, ihrem Gerechtigkeitssinn und ihrer Resilienz. Deshalb ist das Buch trotz der zum Teil grausamen Schilderungen keines das „runterzieht“ sondern das stärkt, indem es einem gefährlichen Täter-Mythos etwas entgegensetzt: Die Erinnerung an den Verlust unschuldiger Menschenleben – und an den Überlebenswillen von Frauen, die sich trotz aller Widerstände füreinander einsetzen.