Worum geht's?

Das Feld ist der Friedhof der österreichischen Kleinstadt Paulstadt, die Robert Seethaler durch die Erzählungen der Toten, die dort begraben sind, für den Leser lebendig werden läßt. In den Stimmen der Toten werden die Beziehungen der Bürger untereinander sichtbar, und manchen von ihnen kommt man durch die Lektüre näher, so z.B. dem arabischen Gemüsehändler, dem Bürgermeister, der Blumenhändlerin. Die Monologe der Verstorbenen sind sehr vielfältig: Es sind berührende letzte Gedanken, fast nüchterne Erinnerungen an Ereignisse, aber auch Eingeständnisse von Reue und Schuld. Robert Seethaler umschifft mit Bravour die klischeehaften Vorstellungen von den letzten Gedanken Sterbender. Er erzählt berührende und skurrile Geschichten. Und so sind auch die Todesarten vielfältig. Wie die Geschichten reichen sie von banal bis dramatisch.

Ich habe dieses Buch mit großem Vergnügen gelesen. Es ist so erfrischend neu konzipiert: durch mal kürzere, mal längere Beichten, Bekenntnisse, Geständnisse, halbe Lebensgeschichten usw., die Seethaler seine Protagonisten erzählen läßt, entwirft der Autor wie beiläufig Charaktere, die man regelrecht vor sich sieht, genauso wie die kleine Stadt mit ihrer nicht realisierten Straßenbahn und dem eingestürzten Einkaufscenter.