Worum geht's?

Ein vom Bürgerkrieg gezeichnetes Land soll eine neue Straße bekommen. Sie soll den armen Süden mit dem reichen Norden verbinden. Dazu werden zwei Männer, die aus einem Entwicklungshilfe-Fond bezahlt werden in dieses namenlose Land geschickt. Der Eine wurde für ähnliche Arbeiten schon öfter engagiert, der Andere muss komplett neu angelernt werden. Nach kurzer Einarbeitung wird zügig losgelegt und die beiden beginnen mit einer extra dafür entwickelten Maschine die Straße zu asphaltieren. Handel, Kultur und sonstiger Austausch sollen dadurch zwischen den Landesteilen gefördert werden.

Allerdings zeigt sich schon nach kurzer Zeit, dass der Eine sehr viel motivierter bei der Sache ist als der Andere. Es kommen Kontakte zu Einheimischen zustande, die aus Sicherheitsgründen eigentlich streng verboten sind. Auch infolgedessen kommt es zu jeder Menge Zwischenfälle, aber schlussendlich ist die Straße fertig.

Dieses Buch beschreibt in der Tat, wie zwei Männer eine Straße asphaltieren. Was wie die langweiligste Geschichte aller Zeiten klingt, ist in Wahrheit ein sehr spannendes Buch mit moralischem Unterbau. Dave Eggers verhandelt an einem sehr einfach gehaltenen Beispiel die ganz großen ethischen Fragen der Entwicklungshilfe. Nicht umsonst kommt, wer dieses Buch beschreiben möchte, nicht ohne den Begriff der Parabel aus. Es scheint mühelos, wie Eggers den Leser in Sicherheit wiegt. Denn eine Straße, eine Verbindung, kann für alle doch nur von Vorteil sein. Genau darum geht es doch in der Entwicklungshilfe stets: Hilfe zur Selbsthilfe. Aber die moralische Abrissbirne schwingt bereits. Und wer ganz am Ende glaubt, ohne Blessuren aus dieser literarischen Kostbarkeit entlassen zu werden, wird eines Besseren belehrt.