Worum geht's?

„Ellbogen“ ist ein berührender, mitreißender Roman, der den Leser hineinzieht in die Lebenswelt einer jugendlichen Deutschtürkin im heutigen Berlin.

Hazal ist siebzehn, schreibt unzählige Bewerbungen, hadert mit der Schule, hangelt sich von Billigjobs bis zur Aushilfe in Onkels Backshop. Sie hängt mit ihren Freundinnen ab, kifft hin und wieder und klaut auch mal einen Lippenstift. Kein ungewöhnliches Leben für ein Kind der Großstadt mit all ihren Möglichkeiten und Versuchungen.
Doch Hazal ist eben auch Tochter türkischer Eltern und versucht den Spagat zwischen den Kulturen.

Der hart erkämpfte und vor allem erlogene Abend ihres 18. Geburtstags außer Haus enttäuscht und frustriert Hazal und ihre Freundinnen gleichermaßen. Nach einer banalen Provokation in einer U-Bahnstation durch einen jungen Mann eskaliert die Situation völlig und endet tödlich.

Hazal flieht zu einer Internetbekanntschaft nach Istanbul. Es ist das Istanbul in den Tagen vor dem Putschversuch im Juli 2016, welches Hazal genauso wenig wie der Junkie Mehmet Sicherheit bieten kann.

Fatma Aydemirs erzählt gleichermaßen lakonisch wie warmherzig. Der Leser wird so unaufhaltsam in den Strudel der Ereignisse gezogen.