Worum geht's?

So ganz einfach läßt sich de Winters neuer Roman nicht zusammenfassen. Unzweifelhaft ist es ein Politthriller über die Ergreifung und Liquidierung Usama bin Ladens durch eine Spezialeinheit der amerikanischen Navy Seals.

Es ist dabei de Winters ganz persönliche Sichtweise bzw. Verschwörungstheorie der Geschehnisse von 2011. So beschließt diese Spezialeinheit während einer alkoholreichen Grillparty, Usama bin Laden nicht zu töten, sondern zu kidnappen, weil sie ihn an den Pranger gestellt und von amerikanischen Gerichten verurteilt sehen will. Da Usama bin Laden Bildmaterial besitzt, das den Präsidenten der USA kompromittieren würde, heißt der Befehl der Operation „Geronimo“ jedoch Liquidierung.

Usama bin Laden lernen wir kennen als einen alternden Mann, der nachts absurd verkleidet sein Versteck verläßt, um seiner jüngsten Ehefrau Vanilleeis zu kaufen. Bei seinen nächtlichen Streifzügen durch das pakistanische Örtchen Abbottabad begegnet er einem afghanischen Bettlermädchen, dem Hände und Ohren fehlen. Er nimmt Apana mit und kümmert sich um sie. Dieses Mädchen wird sodann von zwei Menschen gesucht: Der eine ist Tom, ein ehemaliger CIA-Mitarbeiter, der dem Mädchen während einem früheren Afghanistan-Einsatz die klassische Musik näher bringt, weshalb sie später von Taliban mit den Verstümmelungen bestraft wird. Der andere ist der pakistanische Junge Jabbar, der die kleine Bettlerin zusammen mit seiner Mutter über lange Zeit versorgt und sich dabei in sie verliebt hat.

All diese Stränge greifen irgendwann ineinander. Die Schauplätze wechseln häufig und sind zahlreich: Abbottabad, Washington, London, Israel, Rawalpindi und noch einige mehr.