Worum geht's?

Endlich wieder ein Roman von Leon de Winter!

Die Hauptfigur ist der niederländische Gehirnchirurg Jaap Hollander, Sohn armer jüdischer Eltern aus Amsterdam. Er ist er eine Koryphäe der Gehirnchirurgie und ein international gefeierter Star, und er gilt als Genie. Mit jüdischen Traditionen kann er nichts anfangen. Als seine Tochter Lea beginnt, sich für jüdische Rituale zu interessieren, findet er das befremdlich.
Seit zehn Jahren wird seine Tochter vermisst. Sie war mit ihrem Freund Joshua zum Wandern in die Wüste Negev gefahren. Die beiden sind nicht zurückgekehrt, und ihre Leichen wurden auch nicht gefunden.
Seine Ehe hat der Belastung, die Tochter verloren zu haben, nicht standgehalten.
Ihr Vater sucht persönlich noch jahrelang in Israel nach ihr.
Nun fährt Jaap zum ersten Mal als Pensionär nach Israel.

Kaum in Israel angekommen, wird eine spektakuläre Bitte vom israelischen Ministerpräsidenten an Jaap herangetragen: Er soll die Tochter eines saudischen Prinzen operieren. Eine Missbildung von kaum zugänglichen Gefäßen im Gehirn des Mädchens führen wohlmöglich bald zu ihrem Tod. Man hat von seiner außerordentlichen Begabung gehört, und er soll etwas erreichen, was bisher kein Arzt, der dafür konsultiert wurde, für möglich hält: eine Operation. Jaap Hollander ist ihre letzte Hoffnung. Die Erfolgsaussichten sind verschwindend gering, aber eine erfolgreiche Operation würde wohlmöglich nicht nur das Leben der Patientin retten, sondern auch der Welt Frieden bringen.

Leon de Winter hat wieder einmal fesselnd geschrieben, und der Roman ist durchaus politisch. Das ist eher hintergründig spürbar und ruft ebenfalls Spannung hervor. Die Operation ist ein Erzählstrang, der die Lesenden durch den Roman treibt. Ebenso sind es kleine Vorkommnisse wie die wiedeholte Begegnung mit einem Hund oder die komplizierten Vorbereitung der OP im diplomatischen und dramatischen Geflecht der politischen Lage.

Ein Literaturkritiker schrieb: „Ein sensationell komponierter Roman.“ Ich stimme zu!

(CM)