Worum geht's?

Wunsch und Wirklichkeit klaffen weit auseinander in Lucy Frickes neuem Roman um die Diplomatin Friederike Andermann. Als Repräsentantin Deutschlands im Ausland soll sie eigentlich internationale Beziehungen pflegen. Dabei beeinflusst sie die Geschehnisse viel seltener als erhofft. Nach einem folgenschweren Fehler versetzt man die Diplomatin schließlich in die Türkei.

Hier soll sie einem kurdischen Mann aus Berlin die Ausreise ermöglichen. Der wollte seine inhaftierte Mutter in Istanbul besuchen, die der Regierung ein Dorn im Auge ist. Ausgerechnet Informationen des deutschen Bundesnachrichtendiensts werden gegen den Mann verwendet, der nun gegen seinen Willen festgehalten wird.

Wegen des aktuellen Themas und der selbstironischen Friedericke Andermann liest sich „Die Diplomatin“ ganz mühelos. Lucy Fricke erzählt glaubwürdig von Macht und Ohnmacht im politischen Betrieb. Dafür hat sie umfassend recherchiert und ermöglicht uns so einen Blick hinter die Kulisse. Dabei taucht immer wieder die Frage auf was Diplomatie ausrichten kann, wenn die Beteiligten den Glauben daran verlieren.

spe