Worum geht's?

Endlich ein neues Buch von Per Petterson! Da das Gastland auf der Frankfurter Buchmesse in diesem Jahr Norwegen sein wird, kommt der neue Roman des großen Melancholikers zur richtigen Zeit. Vielleicht bekommt er nun mal etwas mehr Aufmerksamkeit. Verdient hätte Per Petterson das in meinen Augen sehr wohl.

Nachdem mich vor mehr als einem Dutzend Jahren sein großartiger Roman „Pferde stehlen“ begeistert hat, freue ich mich über jedes neue Buch von ihm. Was ihnen allen innewohnt, ist ein melancholischer Erzähler.

Man sagt Herrn Petterson nach, in seinen Romanen stecke immer ein guter Teil Autobiographisches. Ich kann nicht beurteilen, wie viel Per Petterson in seinem Alter Ego Arvid Jansen steckt.

Was mich immer wieder begeistert, ist Pettersons Gabe, der Melancholie, dem (norwegischen) Weltschmerz eine betörend schöne Stimme zu geben. In ihr verschmelzen die unterschiedlichsten existentiellen Empfindungen zu einem schier unauflösbarem Knäuel.

So ist „Männer in meiner Lage“ weit mehr als ein Scheidungsroman, der am Ende offen lässt, ob die älteste Tochter Arvids, die das familiäre Unglück verstört hat, in die Psychiatrie muß oder nicht.

Die Tage werden kürzer, die Sonne zeigt sich nicht mehr so häufig, der Herbst mit seiner ganz eigenen Melancholie kündigt sich an. Und Per Petterson hat einen neuen Roman veröffentlicht. Das passt.

Dieser Buchtipp wurde erstellt von Carola Mirhoff.