Worum geht's?

Mit „Frankie“ erzählt Michael Köhlmeier eine Enkel-Großvater-Geschichte, wie ich sie noch nicht gelesen habe! Der Ich-Erzähler Frank Thaler ist 14 Jahre alt und lernt seinen Großvater kennen, als dieser nach 18 Jahren vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird. Bis jetzt hat er eine ruhige Kindheit verbracht, die Schule ist kein Problem und zu seiner alleinerziehenden Mutter hat er ein recht harmonisches Verhältnis. Durch die Entlassung des Großvaters gerät Franks Leben und das seiner Mutter durcheinander. Die Mutter möchte möglichst keinen Kontakt zu ihrem Vater, dessen Namen Frank nicht einmal kennt, geschweige denn wüsste er, warum der alte Mann eine so lange Haftstrafe absitzen musste.

Frank ist fasziniert von dem cowboyhaftigen, rauen und unbürgerlichen Auftreten des eigenwilligen Kriminellen und gerät, anfangs noch hin- und hergerissen zwischen Anziehung und Abwehr, innerhalb kurzer Zeit unter den Einfluss von Opa Ferdinand und somit auch in dessen skrupellose Welt hinein.

Dieser nicht sehr umfangreiche Roman ist so vieles: eine Roadnovel, eine Coming-of-Age-Geschichte, ein bisschen Komödie und ein wenig Thriller. Er erzählt von der Verwandlung eines angepassten Teenagers in einen, der sich selbst an den Rand der Gesellschaft begibt.

Auch das Hörbuch, vom Autor selbst gesprochen, ist sehr empfehlenswert.