Worum geht's?

Ein tolles Buch für den Urlaub oder Wochenende auf dem Balkon:


Jasmin und Joe wollen heiraten. Sie ist die Tochter indischer Einwanderer nach Großbritannien, er der Sohn einer Feministin und Autorin, die viele Jahre zuvor eine Art medialen Skandal provozierte. Wie kann das gut gehen, hier die extrovertierte Single-Frau, dort die Familie, in der über Sex nicht gesprochen werden darf?
Nun steht das Kennenlernen der Brautpaareltern an.
Jasmin befürchtet, es könne zum Eklat kommen, weil die
kulturellen und sozialen Hintergründe der Familien einfach zu
verschieden sind.

Mit vielen komödiantischen Einfällen beginnend, fällt der Einstieg
in das dicke Buch ganz leicht. Die Figuren wachsen den
Leser*innen sofort ans Herz. Was als Komödie begann, droht in
eine familiäre Tragödie zu kippen. Doch so simpel ist es nicht,
zum großen Glück für die Lesenden.

Der Zusammenprall der Kulturen verlangt den Figuren viel
Fähigkeit zur Veränderung, zu Toleranz und Liebe ab. Die
Herausforderungen, denen diese Familien sich zu stellen haben,
sind die Aufgaben, die eine jede Gesellschaft zu meistern hat, die
bunter wird. Und es ist zu schaffen.
„Liebesheirat“ ist sehr gut geschriebene erstklassige Unterhaltung
mit Tiefgang. Nie wirkt der Roman mit gesellschaftlichen Themen
überfrachtet, nie wird er langweilig. Monica Ali schreibt spannend
und stets voller Respekt ihren heterogenen Protagonist*innen
gegenüber.

Carola Mirhoff