Worum geht's?
Tabitah kehrt als frischgebackene Hausbesitzerin in ihr Heimatdorf zurück. Sie ist gesundheitlich angeschlagen und ohne Antrieb, als man eine Leiche in ihrer Gartenhütte findet.
Schnell wird klar, Tabitah und den Toten verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. An die kann sich die mutmaßliche Mörderin erinnern. Nicht aber daran wie der Mann auf ihr Grundstück gelangen konnte oder ob sie mit seinem Tod etwas zu tun haben könnte. Die Dorfbewohner haben ihre eigene Auffassung davon, was die wunderliche Zurückgekehrte betrifft, die viele noch als Kind aus der Zeit kennen, bevor Tabitah wegzog.
In der Haft macht sich die Frau selbst an die Ermittlungsarbeit und beschließt, sich gegen jede Empfehlung vor Gericht selbst zu verteidigen.
Immer spannend sind Krimis, wenn sie mit Genrekonventionen spielen. Hier wird bis zum Ende unterhaltsam und überzeugend erzählt. Selbst wenn Eigenheiten des britischen Justizsystems unbekannt sind, so spinnen die Autoren eine mitreißende und stimmige Geschichte. Ein mutmaßliches Opfer, gleichzeitig aber eine potentielle Täterin, die im eigenen Fall ermittelt, inklusive einer differenzierten Darstellung mentaler Gesundheit machen das Buch zu einem bemerkenswerten Krimi.
Krimi und Justizthriller gleichermaßen ist „Eine bittere Wahrheit“ unabhängig von der berühmten Frida Klein-Serie des Autorenduos Nicci French zu lesen.