Das Lütgendortmund der Nachkriegszeit ist geprägt von Armut, Kohlenstaub, Ruinen und Kriegsinvaliden. Die Steinhammer Straße liegt eingezwängt zwischen zwei Bahnlinien. Es ist schmutzig dort und trostlos. Aber es gibt auch etwas Hoffnung und Aufbruchstimmung bei der Jugend, die von einem besseren Leben träumt.
In diesem raffiniert geschriebenen Kammerspiel bleiben die Protagonisten namenlos; sie heißen wie ihre Rollen: die Gastgeberin, der Freund der Gastgeberin, der Schweizer, die Ehefrau und der Ehemann. In einer klaren und fast scharfen Sprache erzählt Teresa Präauer die Geschichte eines Abend in mehreren Anläufen.
Bei den wohlsituierten Hofmanns geht es alles andere als gutschweizerisch-bieder zu: Damian und Sylvia gehen nach kurzer Ehe ihre eigenen Wege - er als Anwalt, sie als Ethnologin. Von einem Forschungsaufenthalt in China hat Sylvia Mitte der 60er-Jahre eine junge Frau, Atscho, mitgebracht, die sich um den Haushalt und die Töchter kümmert, die in den Jahren danach geboren werden. Das sind Jessy, Chloé und Clara. Atscho stammt aus dem Südwesten Chinas und gehört zum Volk der Mosuo, einer matriarchalischen Gesellschaft. Atscho erzieht die Mädchen im Sinne des emanzipatorischen Prinzips der Mosuo: Zitat: „Da es keine Heirat gibt, ist der Mann nichts weiter als Sohn und Bruder, ein Leben lang. ... seine Rolle als Vater, Oberhaupt, Stammhalter und Broterwerber ist ersatzlos gestrichen.“
Wie in allen Romanen Fosses geht es um seine zentralen Themen: Liebe, Tod und Gott. Es sind nichts weiter als die großen Fragen der menschlichen Existenz, die er in einer unerhört soghaften Sprache verhandelt. Das Nichtgesagte und das Unsagbare spielen eine zentrale Rolle. Diesem versucht Fosse durch eine reduzierte Sprache und Wiederholungen eine Stimme zu geben. Und auch das Seelenleben seiner Figuren legt er so frei, ihre Zweifel, ihre Verunsicherung, ihre Hilflosigkeit. Obwohl es nicht zwingend eine richtige Handlung gibt, sind die Romane spannend, sie lassen nicht los. Diese düsteren, stillen Sätze entfalten geradezu eine hypnotische Wirkung.
Kommissar Liewe Cupido, der "Holländer" genannt, ermittelt zum zweiten Mal. Wieder ist sein Einsatzgebiet die holländische und deutsche Nordseeküste von Texel bis Sylt. Es ist dieses ungewöhnliche Einsatzgebiet und auch die sympathische Ermittlerfigur die diese Krimis so „erfrischend“ wirken lassen.
Auch wenn Glattauer in seinem Gespür für Charaktere und menschliche Schwächen die handelnden Personen zu Anfang des Romans herrlich bitter-lustig zeichnet, schimmert die brüchige Oberfläche und die drohende Katastrophe durch. So ist Glattauers Roman eine manifeste Gesellschaftskritik im Mantel eines handwerklich hervorragend geschriebenen Romans, in dem nichts kommt, wie man glaubt. Dieser Roman ist schonungslos, hart und bedrückend, wie vom wirklichen Leben geschrieben.
Es ist der Biss eines Hundes während ihrer Joggingrunde im Park, der den Auftakt einer Reihe von Ereignissen bildet, die Ruth Lembers Leben gehörig durcheinander wirbeln. Mit großer Wirklichkeitsnähe ist dies ist ein spannender Generationenroman über politischen Aktivismus und die Risse in bürgerlichen Fassaden.