Buchbesprechungen

Liv Jensen hat den Polizeidienst quittiert, hat ihren Heimatort verlassen und arbeitet jetzt als Privatdetektivin in Kopenhagen. Was genau sie veranlasst hat, der Polizei den Rücken zu kehren, deutet Engberg in Livs erstem Fall nur an, denn Cliffhanger müssen sein. Als ihr alter Chef Petter Bohm sie bittet, einem unaufgeklärtem Fall nachzugehen, ist sie froh, aus ihrem tristen Alltag rauszukommen.  Es geht um den Mord an dem Journalisten Gerd Linde vor drei Jahren, der in seiner Wohnung erwürgt aufgefunden worden war. Zuletzt hatte er an einer Sache der dänischer Geschichte gearbeitet.

Katrine Engberg, Glutspur

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In seinem neuen Buch erzählt er von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der Fünfzigerjahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den Büchern, die sein Leben verändert haben. Das allein ist schon spannend und interessant. Und er macht das so gut und stilistisch brilliant, dass es eine große Freude ist, dieses Buch zu lesen.

Uwe Timm, Alle meine Geister

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Das Lütgendortmund der Nachkriegszeit ist geprägt von Armut, Kohlenstaub, Ruinen und Kriegsinvaliden. Die Steinhammer Straße liegt eingezwängt zwischen zwei Bahnlinien. Es ist schmutzig dort und trostlos. Aber es gibt auch etwas Hoffnung und Aufbruchstimmung bei der Jugend, die von einem besseren Leben träumt.

Jörg Thadeusz, Steinhammer

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In diesem raffiniert geschriebenen Kammerspiel bleiben die Protagonisten namenlos; sie heißen wie ihre Rollen: die Gastgeberin, der Freund der Gastgeberin, der Schweizer, die Ehefrau und der Ehemann. In einer klaren und fast scharfen Sprache erzählt Teresa Präauer die Geschichte eines Abend in mehreren Anläufen.

Teresa Präauer, Kochen im falschen Jahrhundert

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Bei den wohlsituierten Hofmanns geht es alles andere als gutschweizerisch-bieder zu: Damian und Sylvia gehen nach kurzer Ehe ihre eigenen Wege - er als Anwalt, sie als Ethnologin. Von einem Forschungsaufenthalt in China hat Sylvia Mitte der 60er-Jahre eine junge Frau, Atscho, mitgebracht, die sich um den Haushalt und die Töchter kümmert, die in den Jahren danach geboren werden. Das sind Jessy, Chloé und Clara. Atscho stammt aus dem Südwesten Chinas und gehört zum Volk der Mosuo, einer matriarchalischen Gesellschaft. Atscho erzieht die Mädchen im Sinne des emanzipatorischen Prinzips der Mosuo: Zitat: „Da es keine Heirat gibt, ist der Mann nichts weiter als Sohn und Bruder, ein Leben lang. ... seine Rolle als Vater, Oberhaupt, Stammhalter und Broterwerber ist ersatzlos gestrichen.“

Stefan Györke, Die Mütter

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Wie in allen Romanen Fosses geht es um seine zentralen Themen: Liebe, Tod und Gott. Es sind nichts weiter als die großen Fragen der menschlichen Existenz, die er in einer unerhört soghaften Sprache verhandelt. Das Nichtgesagte und das Unsagbare spielen eine zentrale Rolle. Diesem versucht Fosse durch eine reduzierte Sprache und Wiederholungen eine Stimme zu geben. Und auch das Seelenleben seiner Figuren legt er so frei, ihre Zweifel, ihre Verunsicherung, ihre Hilflosigkeit. Obwohl es nicht zwingend eine richtige Handlung gibt, sind die Romane spannend, sie lassen nicht los. Diese düsteren, stillen Sätze entfalten geradezu eine hypnotische Wirkung.

Jon Fosse, Alise

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Kommissar Liewe Cupido, der "Holländer" genannt, ermittelt zum zweiten Mal. Wieder ist sein Einsatzgebiet die holländische und deutsche Nordseeküste von Texel bis Sylt. Es ist dieses ungewöhnliche Einsatzgebiet und auch die sympathische Ermittlerfigur die diese Krimis so „erfrischend“ wirken lassen.

Mathijs Deen: Der Taucher

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