Worum geht's?
An einem regnerischen Abend stehen zwei Männer vor Eilish Tür in Dublin. Sie wollen ihren Mann sprechen. Larry ist Generalsekretär der Lehrergewerkschaft, die einen Streik plant.
Die Männer sind von der neuen Geheimpolizei Irlands. Bald darauf wird ihr Mann verhaftet und verschwindet. Auch Arbeitskollegen und Bekannte werden vermisst.
Das Irland in diesem Buch ist ein anderes als das reale. Doch die fiktiven Geschehnisse dort passieren in der heutigen Zeit auch in Nachbarländern.
Das macht diesen eindringlichen, beklemmenden Roman zu dem Roman der Zeit.
Wenn erste Bürgerrechte verschwinden sind das die ersten Umsetzungen der faschistischen Ideologie einer Regierung. Im Irland des Romans ist die neue Regierung erst seit zwei Jahren im Amt. Doch ihr Angstregime ist installiert.
Unausweislich zieht Lynchs so sehr gegenwärtiger Roman den Lesenden in Eilishs von Angst und Hilflosigkeit beherrschten Alltag. Sie ist zerrissen zwischen der Einsicht, dass nur Widerstand helfen kann und der existentiellen Sorge um ihre vier Kinder, ihren Mann und ihren dementen Vater. Als auch ihr Sohn Mark spurlos verschwindet, fällt sie die Entscheidung zu flüchten. Eilish und ihre Familie reisen sich somit ein in die schier unendliche Kette politischer Fluchtbewegungen-
Die Atmosphäre spiegelt sich in Lynchs Stil. Der Text fängt ein, bedrängt, lässt nicht los. Er ist sehr dicht, Textblöcke ohne Absätze sind atemlos aneinandergereiht.
Lynch versprachlicht Bedrückung geni