Worum geht's?

Der Roman erzählt die Geschichte einer starken Frau, die in ihrem Leben zahllose Kompromisse eingehen musste. Doch am Ende ihres Lebens wagt sie es, aufzubrechen und etwas nur für sich zu tun.
Die Frau ist Paula Ben-Gurion. Der Roman spielt 1966; Paula ist 74 und lebt mit ihrem Mann in einem Kibbuz in der Negev-Wüste in Israel. Es war ausschließlich der Wunsch und Wille Davids, in den Kibbuz zu ziehen. Paula ist dort nicht glücklich. Sie denkt viel an vergangene Zeiten, die nicht immer gut und selten einfach waren. Trost und Ablenkung findet sie in einer jungen Frau, die neu im Kibbuz ist.
Paula wurde in Minsk geboren. Weil die Situation der jüdischen Bevölkerung in Russland immer unsicherer wurde, schickten ihre Eltern sie zum Studium nach Amerika und um den Nachzug der Familie vorzubereiten. Bald bleibt die finanzielle Unterstützung aus. So wird sie „nur“ Krankenschwester. 1915 lernt sie Ben-Gurion kennen. Sie heiraten und bekommen drei Kinder.
Die Rückblenden im Roman geben einen perfekten Blick auf Paulas Leben, das stellvertretend gelesen werden kann für viele Frauen ihrer Generation: Weltkriege, Armut und Mutterschaft bestimmten ihr Leben. Politische Gemengelage und fehlende Gleichberechtigung zwangen sie, ein fremdbestimmtes Leben zu führen.
Für Paula hieß das, von der Anarchistin zur Zionistin zu werden. Sie fühlte sich als Amerikanerin, musste aber in ein Land ziehen, an das sie nicht glaubte, das sie aber als Frau des Staatsoberhauptes von 1948 bis 1963 Jahre repräsentieren musste.