Worum geht's?

Dieser Roman ist ein tolles Buch mit soghafter Wirkung, das an einem einzigen flirrenden Sommertag in einem Freibad in der pfälzischen Provinz spielt.

Da ich eine Schwäche für wechselnde Erzählperspektiven habe, war ich gleich sehr angetan von diesem Roman, der aus sechs Perspektiven erzählt wird. Ein Toter und ein Unglück überschatten die Szenerie. Mit jedem Perspektivwechsel kommt mehr Licht in ein anfänglich undurchsichtiges Beziehungsgeflecht.

Es geht um den Bademeister Kiontke, die Kassiererin Renate, die ehemalige Lateinlehrerin Isobel, die junge Witwe Joe, den ins Dorf zurückgekehrten (erfolgreichen) Fotografen Lennart und die namenlose Icherzählerin, die ungefähr 16 Jahre sein mag und den „Seemann“ genannten Sprung vom Sieben-Meter-Sprungturm machen will.

Sie alle sind an diesem Tag mehr oder weniger zufällig im Freibad, und ihre Lebenswege kreuzen sich in einem schicksalhaften Moment.

Arno Frank beschreibt seine Protagonisten knapp, präzise und warmherzig. Schnell mag man sie alle mit ihren Schrullen und Eigenarten, Wünschen, Hoffnungen und Desillusionen. Durch die packende Erzählweise und über einen gut gehaltenen Spannungsbogen steuern wir dem Ende des Buches entgegen, hoffen auf die Auflösung des Rätsels und auf „Erlösung“ für die sympathischen Helden und Antihelden in diesem fesselnden und empfehlenswerten Roman.