Roman

Der Roman erzählt die Geschichte einer starken Frau, die in ihrem Leben zahllose Kompromisse eingehen musste. Die Frau ist Paula Ben-Gurion. Als Paula Munweis wurde sie 1892 in Minsk geboren. Weil die Situation der jüdischen Bevölkerung in Russland immer unsicherer wurde, schickten ihre Eltern sie zum Studium nach Amerika. „Paula oder Die sieben Farben der Einsamkeit“ ist ein höchst interessanter Roman über die bekannteste unbekannte Frau Israels. Fasziniert hat mich, dass sie ihre politische und manch private Haltung nicht an ihren Mann anpasste. Also hatte David Ben-Gurion, der große Staatsgründer Israels, immer die Opposition im eigenen Haus.

Stephan Abarbanell: Paula oder Die sieben Farben der Einsamkeit, 24,- €

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In „Wohnverwandschaften“ geht es um eine Wohngemeinschaft von vier nicht mehr ganz jungen Leuten. Es ist eine reine Zweckgemeinschaft. Für alle vier ist die WG ein Zuhause und Ersatzfamilie. Der Roman erstreckt sich über eine Zeitspanne von zwei Jahren und ist abwechselnd aus der Sicht der vier WG-Bewohner:innen erzählt. So erfahren die Lesenden auch vom Innenleben der Protagonisten und ihrem familiären Hintergrund. Diese Erzählweise steht der Geschichte auch deshalb sehr gut, weil das Zusammenleben der vier nicht immer harmonisch verläuft.

Isabel Bogdan: Wohnverwandtschaften, 24,- €

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Juno Isabella Flock ist Tänzerin und Performance-Künstlerin in der freien Theaterszene. Sie ist über fünfzig und hat gerade ihre erste eigene Produktion umgesetzt und aufgeführt. Sie lebt mit dem Schriftsteller Jupiter in er Leipziger Altstadt in einer Hochpaterre-Wohnung. Doch die acht Stufen runter auf die Straße sind fast unüberwindbar für Jupiter, der seit vielen Jahren an MS leidet und sich außerhalb der Wohnung mittlerweile nur noch mit einem elektrischen Rollstuhl fortbewegen kann. Sein Leben gleicht einem ständigen Hindernislauf.

Martina Hefter: Hey Guten Morgen, wie geht es Dir?, Klett-Cotta 22,- €

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Die Radleys sind eigentlich eine ganz normale Familie: Vater, Mutter und zwei Kinder. Vor einiger Zeit sind sie ins Städtchen gezogen. Die Eltern gehen ihren Jobs nach, die Kinder zur Schule. Doch auch hier haben sie schnell den Ruf weg, Freaks zu sein. Irgendwie fühlen sie sich tatsächlich ein bischen anders als ihre Mitschüler. Sie sind chronisch blass, fühlen sich meistens schlapp und abgeschlagen. Aber sonst? Ja, auch ihre Eltern sind manchmal etwas seltsam: Freunde haben sie kaum und Familie auch nicht. Und ständig gibt es Fleisch zu essen, das gäbe Kraft.

Matt Haig: Die Radleys, Droemer 12,99 €

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Der Roman „Reichskanzlerplatz“ ist eine Romanbiographie über Magda Goebbels. Erzählt wird sie von Hans Kesselbach, der wie ein Zeitzeuge nicht nur das erzählt, was die beiden zusammengebracht hat und was er mit Magda Goebbels erlebt hat, sondern auch, was in Deutschland von 1919 und die folgenden 20 Jahre von statten ging, und wie die Demokratie unterging. Er ist dabei kein großer Held, sondern ein durchschnittlicher Mensch in seiner Anpassung an die Zeitumstände und den kommenden politischen Wechsel.

Nora Bossong: Reichskanzlerplatz, Suhrkamp 25,- €

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