Worum geht's?

„Karl-Friedrich Jukelnack ist bereits zweiundfünfzig Jahre alt, als er mithilfe einiger Gläser Weihnachtspunsch sowie der Zielstrebigkeit von Else Bödicker erstmals zum Vater gemacht wird. Ein Vorgang, der im Jahr 1955 Aufsehen erregt.“

Diese Worte stellt der Autor Irmin Burdekat seinem sehr amüsanten Roman voran. Und das wirkt, wie von ihm beabsichtigt: Es weckt den unbedingten Wunsch, weiterlesen zu wollen. Und es lohnt sich! Der seltsame Karl-Friedrich Jukelnack wird 1902 geboren, kommt somit um den ersten Weltkrieg herum, wird zum Erstaunen seiner ganzen Umgebung Lehrer, denn sein einziges Streben ist es, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Er wurstelt sich durch die Nazi-Zeit, bleibt widerwortelos bei seiner Mutter wohnen und wird schließlich ohne Gegenwehr von Else Bödicker verführt.

Else Bödicker ist auch eine Außenseiterin, aber sie hat den Willen, etwas in ihrem Leben zu bewegen. Der gemeinsame Sohn Adam hat es nicht leicht mit seinen strengen Eltern, die ihm als Kind kein gemütliches Nest bereiten und ihn oft als störend empfinden. Früh geht er fort von zuhause und wird ein sehr bekannter Rockmusiker in den USA. Dort bekommt er Besuch von einer Journalistin aus Deutschland, die seine Biographie schreiben soll. Ihre Fragen gehen ans Eingemachte, und Adam muss sich den Geistern seiner Kindheit stellen.

„Jukelnack“ ist eine rasant und spannend geschriebene Familiengeschichte mit besonderen Charakteren, voller Humor, Zeitkolorit und auch Tiefsinn. Es macht einfach nur Spaß, diesen Roman zu lesen.