Endlich wieder ein Roman von Leon de Winter! Die Hauptfigur ist der niederländische Gehirnchirurg Jaap Hollander, Sohn armer jüdischer Eltern aus Amsterdam. Er ist er eine Koryphäe der Gehirnchirurgie und ein international gefeierter Star, und er gilt als Genie. Mit jüdischen Traditionen kann er nichts anfangen. Als seine Tochter Lea beginnt, sich für jüdische Rituale zu interessieren, findet er das befremdlich. Seit zehn Jahren wird seine Tochter vermisst. Sie war mit ihrem Freund Joshua zum Wandern in die Wüste Negev gefahren. Die beiden sind nicht zurückgekehrt, und ihre Leichen wurden auch nicht gefunden. Seine Ehe hat der Belastung, die Tochter verloren zu haben, nicht standgehalten. Ihr Vater sucht persönlich noch jahrelang in Israel nach ihr. Nun fährt Jaap zum ersten Mal als Pensionär nach Israel.
Welch eine Fantasie! Herrlich, hier funktioniert Situationskomik in gedruckter Form! Guilia Becker entlarvt das Absurde in unseren täglichen Herausforderungen und macht daraus geradezu ein humoristisches Feuerwerk. Aus banalen Beobachtungen und Alltagserlebnissen werden mit Hilfe ihrer aberwitzigen und überdrehten Fantasien absurde und groteke Kurzgeschichten mit hohem Unterhaltungswert.
Jonas Heidbrink ist um die dreißig und reich. Aber psychisch geht es ihm nicht gut. Darum begibt er sich als Selbstzahler in ein Sanatorium für Gemütskranke. In der mecklenburgischen Einöde, von Sümpfen und Wäldern gesäumt, steht in der Nähe von Anklam ein schlossartiger Bau, in dem Heidbrink länger „versumpfen“ wird, als er plant – für 823 € pro Tag. Nach anfänglichem Fremdeln wird das Sanatorium mit allen Menschen dort, egal ob Patienten oder Ärzten, zu seiner Welt. Am Ende bleibt er ein geschlagenes Jahr, in dem nichts besser wird. Wer Thomas Manns „Zauberberg“ kennt, wird viele Parallelen zu Strunks „Zauberberg 2“ sehen.
Arthur Doyle heißt die Hauptfigur in Ali Standishs Kinderbuchreihe „Baskerville Hall“. Darin finden sich nicht nur viele Anlehnungen aus den Originalbüchern rund um Sherlock Holmes, Standish vermischt die alten Krimis mit einer Zauberwelt wie bei Harry Potter. Arthur wächst in London in normalen bis ärmlichen Verhältnissen auf. Sein Vater ist Buchillustrator, und er bekommt ihn selten zu Gesicht. Eigentlich will Arthur gerade die Schule hinschmeißen, als er ein verlockendes Angebot bekommt: Nachdem er mit blitzschnellen Reflexen ein Mädchen davor bewahrt, von einer Kutsche überfahren zu werden, spricht ihn ein Mann an und lädt Arthur ein, seine Schullaufbahn zu ändern. Schon am nächsten Tag soll er nach Baskerville Hall kommen und wird dafür mit einem Luftschiff abgeholt. Schnell wird klar, dass alle Kinder des Internats besondere Talente besitzen, die sie vertiefen und spezialisieren können.
Tommie Goerz erzählt von sieben Januartagen in einem kleinen Dörfchen im Fränkischen. Der 80 jährige Bauer Max hat sich wie jeden Morgen einen Kaffee gebrüht und steht jetzt am Fenster und betrachtet seine Apfelbäume im Schnee. Da läutet das Totenglöckchen der Dorfkirche, und er weiß: Sein bester und lebenslanger Freund Schorsch ist gestorben. Nach diesem Einstieg in das Buch erzählt Tommie Goerz unaufgeregt, was auf den Tod Schorschs im Dörfchen folgt und wie es dem Max ergeht.
Mathilde, die kleine Vogelscheuche, bekommt ein goldenes Herz von ihrer Mama angenäht und wird somit zu Leben erweckt. Zusammen mit Mats, dem kleinen Schwatz, halb Schwalbe und halb Spatz, macht sich Mathilde auf die Suche nach ihrer Mama und ihrem Zuhause. Mats hat Flugangst und ist deshalb nicht mit in den Süden geflogen. Auf Mathildes Schulter hilft er ihr, den richtigen Weg zu finden, bringt ihr Lesen bei und lernt so nebenbei, seine Ängste zu besiegen. Die beiden erleben so manche spannende Abenteuer, reisen mit dem Atemzug, verweilen sehr lange in Hyggelingen und es bleibt offen, ob sie im Sonnenuntergang Mathildes Zuhause finden.
Annabelle hat Sommerferien und freut sich darauf, viel Zeit mit ihrer Familie und in der Natur verbringen zu können. Sie lebt auf einer Farm, zusammen mit ihren beiden jüngeren Brüdern, den Eltern und Großeltern. Alle helfen mit, den Alltag mit den vielen Erledigungen auf Feld, im Garten und Stall zu bewältigen. Eines Tages wird Annabelle auf dem Rückweg von der Schule von einem Unwetter überrascht und tatsächlich vom Blitz getroffen. Sie überlebt und verfügt ganz plötzlich über die Gabe, die Gefühle von Tieren extrem stark wahrzunehmen.
Die Bewohner der fast vergessenen Insel Makatea im Pazifik sollen in einem Bürgerentscheid abstimmen, ob ihre Heimat als Zukunftsprojekt für die gesamte Menschheit ihre Abgeschiedenheit aufgeben soll, oder doch im Einklang mit der Natur das Zusammenleben ein einfaches, aber friedliches Leben möglich bleibt. Vier Menschen, deren Schicksale auf die eine oder andere Art miteinander verknüpft sind, treffen auf Makatea aufeinander.