Buchbesprechungen

Pünktlich vor Caspar David Friedrichs 250. Geburtstag im kommenden Jahr gibt uns Florian Illies mit seinem neuen Buch die perfekte Vorbereitung für Museumsbesuche und Debatten über den bedeutendsten deutschen Maler der Romantik in die Hand. Elegant, kurzweilig und mitreißend erzählt Florian Illies und nimmt uns mit auf eine wilde Zeitreise zu dem Menschen hinter seinem Werk. Er erzählt nicht chronologisch von der Geburt Friedrichs im Jahre 1774 in Greifswald bis zu seinem Tod 1840 in Dresden. Vielmehr sammelte er in akribischer Detektivarbeit ernste, lustige, absurde, kuriose, abenteuerliche und berührende Geschichten und Anekdoten aus und über Friedrichs Leben und Bilder. Die verteilt er zeitübergreifend klug und gewitzt auf die vier Kapitel des Buches auf: Feuer, Wasser, Erde und Luft. Den Elementen hat Friedrich seine Kunst gewidmet.

Florian Illies, Zauber der Stille

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Die Finnin Karin Erlandsson nimmt uns mit auf eine Reise - quer durch die Geschichte der Handarbeiten und durch ihre persönliche Strick-Geschichte. Die Informationen sind spannend, lehrreich und werfen ein ganz neues Licht auf diese wundervolle, zum Glück unvergessene Kunst!

Karin Erlandsson, Innehalten

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Herbst liegt in der Luft: Es duftet nach reifen Äpfeln von der Streuobstwiese, nach Moos und würzigen Pilzen im Wald. Das Rascheln von goldenem Herbstlaub gibt die Stimmung vor: die Erntezeit beginnt. Theresa Baumgärtner nimmt uns mit auf eine magische Reise durch den üppigen Herbst bis hin zum ersten Frost, der märchenhaft das Land überzieht: eine Zeit voller Magie und Inspiration. Aus frisch geerntetem Obst und Gemüse aus ihrem Garten zaubert Theresa einfache Wohlfühlgerichte. Es duftet nach Kürbissuppe und frisch gebackenem Brot aus dem Ofen. Es gibt ein Waldpicknick und den schönsten Pflaumenkuchen zum Nachmittagstee. Tiefrot sind die üppigen Dahlien für die zauberhafte Tischdekoration. Aber das entscheidende: Es gibt ein Rezept für  Quitten-Orangenkonfitüre!  Die Fotografien sind wunderschön, stimmungsvoll - und appetitanregend. Das alles findet sich im ersten Teil des Buches, den Theresa Baumgärtner „Goldene Tage: Vom Glück des Erntens im Garten und Feld“ benannt hat.

Theresa Baumgärtner, Tweed Time

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Dieses Buch ist aus dem Podcast „Lage der Nation“ entstanden. Die Podcast-Beiträge von Journalist Philip Banse und Jurist Ulf Buermeyer bestehen aus erhellenden Recherchen und spannenden Hintergrundinformationen. Sie liefern Aha-Erlebnisse und versuchen, Antworten auf drängende Fragen unserer Zeit zu geben. Das alles in einem lässigen Sound. Wenn Sie etwas mehr über bröselnde Brücken und den Zustand der Infrastruktur, über die unzureichend digitalisierte Verwaltung, die Bremse Föderalismus, den Sanierungsfall Bahn oder den Ausbau der Windenergie wissen möchten, schlagen Sie Banse/Buermeyer auf. Auch soziale Baustellen nehmen die beiden sich vor. Da wäre das Thema Soziale Ungleichheit, die Rente und die ungleichen Startchancen der Kinder.

Philip Banse / Ulf Buermeyer, Die Baustellen der Nation

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Eine Bibliothekarin gegen den Rest der Welt, das ist Anthony McCartens gewiefter Ausgangspunkt für einen rasanten Roman. Streng genommen ist Kaitlyn Day nicht ganz allein, streng genommen ist ihr Gegner nicht der Rest der Welt. Doch immerhin ist es der mächtigste Tech-Konzern, der sich WorldShare nennt und eine Untergesellschaft namens Fusion hat: Fusion führt alle erreichbaren Daten zusammen und wertet sie aus, so dass von jedem beliebigen Menschen ein Profil erstellt werden kann, auch ein psychologisches.

McCartens „Going Zero“

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Dieses Buch ist ein spannend erzähltes Epos, ein großartiges Drama eingebunden in einen fesselnden Krimi. Es ist Winter Ende 1941 und Joe MyGrady ist Detective beim Honolulu Police Department. McGradys neuer Fall ist von Anfang an kein normaler Fall: Der Neffe des Oberbefehlshabers der Pazifikflotte wurde vor den Augen seiner japanischen Freundin bestialisch ermordet. Danach muss auch sie einen grausamen Tod sterben. Bald gibt es einen Verdächtigen, der nach Hongkong flüchtet.

James Kestrel, Fünf Winter

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Liv Jensen hat den Polizeidienst quittiert, hat ihren Heimatort verlassen und arbeitet jetzt als Privatdetektivin in Kopenhagen. Was genau sie veranlasst hat, der Polizei den Rücken zu kehren, deutet Engberg in Livs erstem Fall nur an, denn Cliffhanger müssen sein. Als ihr alter Chef Petter Bohm sie bittet, einem unaufgeklärtem Fall nachzugehen, ist sie froh, aus ihrem tristen Alltag rauszukommen.  Es geht um den Mord an dem Journalisten Gerd Linde vor drei Jahren, der in seiner Wohnung erwürgt aufgefunden worden war. Zuletzt hatte er an einer Sache der dänischer Geschichte gearbeitet.

Katrine Engberg, Glutspur

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In seinem neuen Buch erzählt er von seinen Lehrjahren als Kürschner im Hamburg der Fünfzigerjahre. Von kuriosen Erlebnissen im Beruf und der Welt der Mode, von besonderen Freundschaften und den Büchern, die sein Leben verändert haben. Das allein ist schon spannend und interessant. Und er macht das so gut und stilistisch brilliant, dass es eine große Freude ist, dieses Buch zu lesen.

Uwe Timm, Alle meine Geister

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